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  • Watch Online / Calling Hedy Lamarr (2004)



    Desc: Calling Hedy Lamarr: Regie: Georg Misch. Mit Hedy Lamarr, Anthony Loder, Denise Loder-DeLuca, Charles Stansel. Ein Gesicht, ein Slogan, eine Erfindung. Zwei Facetten, die nicht derselben Frau zuzugehören scheinen. Ein Hollywoodstar als genialer Erfinder weckt unsere Neugier. Den Regisseur Georg Misch interessiert die Verflechtung von Wahrheit und Mythos. Er hört sich Geschichten über sie an, die von Menschen erzählt werden, die sie kannten. Er seziert die Geschichte der Frau mit der exotischen Erotik, die nicht nur in ihrem Privatleben überraschende und gewagte Entscheidungen traf, sondern gleich zu Beginn mit einem unerschrockenen Filmprojekt für Aufsehen sorgte. Was bleibt übrig? ihr erster Film „Ecstasy“ mit seinen skandalösen Nacktszenen, Filme, die niemand gesehen oder gehört hat, ein sechzigjähriger Sohn, der immer noch mit der Beziehung zu seiner Mutter zu kämpfen hat, eine Erfindung, deren Patent viel zu früh abgelaufen ist, also was auch immer zu einem Eckpfeiler der drahtlosen Kommunikation wurde, die in unserem täglichen Leben ständig genutzt wird, brachte ihrer Erfinderin zwar späteren Ruhm ein, brachte ihr aber nie Geld ein. Was am Ende des Tages zurückbleibt, ist das Echo ihrer faszinierenden Schönheit. Der Umgang des Films mit dem Archivmaterial aus verschiedenen Quellen spiegelt die inneren Konflikte einer Hollywood-Diva wider, deren sonstiges Talent als Mathematikgenie und Erfinderin nicht zur Entfaltung kommen durfte, um ihre Aura als erfolgreiche Leinwandgöttin nicht zu gefährden. Wenn wir die Mythen aufdecken, die sich um sie gebildet haben, als sie noch lebte, entsteht nach und nach das Porträt einer modernen Frau jenseits des Hollywood-Stars. In den letzten Jahrzehnten ihres Lebens wurde das Telefon ihr einziges Kommunikationsmittel mit der Außenwelt, sogar mit ihren Kindern und engen Freunden. Sie telefonierte oft bis zu sechs bis sieben Stunden am Tag, verbrachte aber in ihren letzten Lebensjahren kaum Zeit mit jemandem. Aus diesem Grund, aber natürlich auch wegen der Bedeutung ihrer Erfindung für die moderne Kommunikation, wurde das Telefon als „strukturierendes Motiv“ des Films gewählt. Die Interviews im Film sind als Telefongespräche inszeniert und führen den Zuschauer wie eine nostalgische Konferenz mit den Protagonisten des Films durch die Zeit. Calling Hedy Lamarr ist jedoch kein Porträt; Es ist vor allem ein Film über die Hollywood-Diva aus der Perspektive ihres Sohnes Anthony Loder, eines recht erfolgreichen Telefonhändlers in Los Angeles, der unbedingt Hollywood-Produzent eines Spielfilms über das Leben seiner Mutter werden möchte. Bei seinen Recherchen stößt er auf widersprüchliche Aussagen und phantastische Theorien. Zwischen Wahrheit und Lüge liegt oft nur ein schmaler Grat. Oftmals verschieben sich die Gespräche zwischen ihm und den anderen Protagonisten und nehmen etwas Magisches an, und auf übernatürliche Weise scheint Hedy Lamarr manchmal sogar mitzumachen. Die vermeintliche Schizophrenie der Hollywood-Diva drückt sich dramaturgisch in einem beharrlichen Wechsel zwischen den Extremen ihrer Figur aus und ist ein starkes Muster im Film. Die Bedeutung der Wahrheit muss ständig neu interpretiert werden. Lamarrs Tod im Februar 2000 markierte das Ende einer der komplexesten Hollywood-Biografien des letzten Jahrhunderts. Der Film endet dort, wo die Geschichte von Hedy Lamarr begann: in Wien. In ihrem Testament verlangt sie, dass ihre Asche im Wienerwald verstreut wird. Eine Heimkehr, von der sie immer geträumt hat, die ihr aber zu Lebzeiten nie gelungen ist.